Autonome Kriegsführung_Technologieengel

Eigentlich gehöre ich zu den Menschen, die davon überzeugt sind, dass es immer zwei Seiten einer Medaille gibt. Ein Schwarz-Weiß-Denken finde ich sehr beschränkt, immerhin gibt es so unendlich viele Farben dazwischen. Wo ein “Pro” ist, da auch ein “Contra.” Allerdings fällt es mir beim Thema Krieg schwer, diese Denkweise beizubehalten.

Klar, ohne Krieg würden wir auch nicht wissen, was Frieden bedeutet. Das ist dann aber auch schon das einzig positive, dass ich dem Krieg und allem was dazugehört, abgewinnen kann. So erging es mir auch letzte Woche, als ich mich hier mit autonomer Kriegsführung befasst habe. Es war nicht leicht für mich, überhaupt zuzulassen, dass ich an eventuelle Vorteile dieser Art der Kriegsführung denke. Überwunden habe ich mich dann aber doch.

Nachteil?

Maschinen handeln ohne jegliche Empathie, Ängste und Gefühle, was sie zu “perfekten” Soldaten machen würde. Sie lassen sich weder Erpressen, noch anderweitig beeinflussen. In den falschen Händen wäre das mit Sicherheit fatal, jedoch wurde mir bewusst, dass diese Eigenschaften nicht nur Nachteil sein müssen. Roboter können sich dadurch (bis jetzt zumindest) nur an die Befehle halten, die ihnen der Mensch vorher erteilt hat und umgekehrt, können auch Menschen nur das machen, was der Roboter zulässt, also seine Software-Kapazitäten nicht übersteigt. Zudem ermöglicht dies den Robotern, sich an die Genfer Konventionen und die darin vereinbarten Menschenrechte zu halten. (siehe Quelle)

In der Hand des Menschen

Ausgehend davon wurde mir dann auch klar, dass Roboter gar nicht anders können, als sich an ihren Code zu halten und absolut abhängig von ihren Algorithmen sind. Sie werden nie auf Wasser, Nahrung und andere Grundbedürfnisse angewiesen sein, wie wir Menschen. So komisch das auch klingen mag, aber das macht den Krieg für mich irgendwie “humaner.” Zu wissen, dass Roboter nie Hunger und Durst leiden, sich nie mit Verletzungen und Schmerzen quälen müssen und sie, im Gegensatz zu einem Menschenleben, ohne Probleme ersetzbar sind, ist ein unglaublicher Vorteil.

Mir ist aber auch bewusst, dass es auch zu diesen Punkten ein “Contra” gibt und keine meiner Aussagen soll hier eine bejahende Haltung dem Krieg gegenüber darstellen! Ich kann mich hierzu nur Markus Vincze, Institut für Automatisierungs- und Regelungstechnik der Technischen Universität Wien, anschließen:”Es gibt genug zu tun, friedliche Roboter zu bauen.” Wie stehst du dazu? Glaubst du auch, dass es immer ein “Pro” und “Contra” gibt, oder legst du eher ein Schwarz-Weiß-Denken an den Tag?

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