Turing-Test_Technologieengel

“Aber, wenn das so weitergeht, wie soll ich denn dann wissen, ob ich jetzt mit einer Maschine oder einem Menschen rede?”, fragte mich meine Oma vor kurzem, als ich ihr zu erklären versuchte, wie weit die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz bereits fortgeschritten ist. Wie auf so vieles, habe ich natürlich auch darauf eine Antwort (haha).

Die stammt zwar (leider) nicht von mir, sonst wäre mir mein Doktortitel jetzt schon sicher, Alan Turing kam mir da einfach zuvor. Er selbst ist mittlerweile tot, hinterlassen hat er uns aber, neben zahlreichen weiteren grenz genialen Entdeckungen, den nach ihm benannten Turing Test. Mit diesem Test lässt sich herausfinden, ob die Intelligenz eines Systems mit der eines Menschen zu vergleichen ist.

Ablauf des Tests

In seiner ursprünglichen Form läuft der Test wie folgt ab:

Am Test nimmt ein Computer (A) mit dem zu testenden System und zwei “echte” Personen (B und C) teil. Die Konversation zwischen den Teilnehmern läuft über Tastatur und Bildschirm, ohne Seh- und Hörkontakt, wäre ja sonst auch mega unfair dem Computer gegenüber. Eine der beiden Personen muss als Tester agieren, in unserem Fall ist das (C). Das Gegenüber bilden die verbliebene Person (B) und der Computer (A). In aufeinanderfolgenden Gesprächen versuchen nun sowohl der Computer (A), als auch die Person (B) ihren Gesprächspartner (C) davon zu überzeugen, dass sie denkende Menschen sind. Der Test gilt dann als bestanden, wenn der Tester (C) nicht mehr ohne Zweifel in der Lage ist zuzuordnen, welche der beiden Gespräche er mit der Person (B) oder dem Computer (A) geführt hat. Daraufhin gilt die Intelligenz der Maschine als der des Menschen ebenbürtig. (siehe Quelle)

Kritik

Kritik an diesem Test übt vor allem der amerikanische Philosoph John Searle, in dem er behauptet, dass der Test lediglich die Funktionalität eines Systems prüfen würde, ob die Intelligenz aber auch über ein Bewusstsein verfügt, lässt der Test außen vor. Demnach könnte ein System, dass darauf programmiert ist, menschliches Verhalten lediglich zu imitieren, den Gesprächpartner während des Konversationsverlaufs so manipulieren, es einfach für einen Menschen zu halten, ohne jedoch überhaupt über “echte” Intelligenz, also in Verbindung mit einem Bewusstsein, zu verfügen. Dies gelang vor vier Jahren bereits dem Chatbot Eugene Goostman, der mehr als 30% seiner Tester davon überzeugen konnte, sich wirklich mit einem Menschen zu unterhalten. (siehe Quelle)

 

Könntest du den Unterschied zwischen Mensch und Maschine erkennen? Nach welchen Kriterien würdest du während eines solchen Tests bewerten, ob du gerade mit einer “echten” Person sprichst oder lediglich einem Computer? Lass es mich gern in den Kommentaren wissen!

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