Töten lassen_Technologieengel

Du wirst es nicht glauben, aber ich wollte vor kurzem doch tatsächlich einen Einkaufszettel schreiben! So richtig nämlich, mit einem Stift auf Papier! Verrückt! Heute schreibt man so etwas nämlich nicht mehr selbst, man lässt schreiben. Du rufst einfach deinen Sprachassistenten beim Namen und diktierst ihm deine Wünsche. Überhaupt haben wir Menschen begonnen, immer mehr Tätigkeiten freiwillig an Maschinen abzugeben. Einkaufszettel schreiben ist da erst der Anfang und autonome Kriegsführung vielleicht das Ende. Eigentlich töten Waffen keine Menschen – Menschen töten Menschen. Was aber heißt es, wenn wir Maschinen für uns töten lassen?

Töten lassen

Zu den autonomen Waffen zählen beispielsweise Drohnen, Raketen und Panzer, die ohne menschliche Hilfe Ziele erkennen, diese angreifen oder zerstören. Wahrscheinlich hast du jetzt Bilder von Killer-Robotern wie in “Terminator” vor Augen. Ich kann dich beruhigen: Fachleute halten es für unwahrscheinlich, dass Computer in naher Zukunft ein Bewusstsein entwickeln. Viel eher funktionieren autonome Waffen mithilfe von selbstlernenden Algorithmen. Das amerikanische Militär hat beispielsweise mit diesen Algorithmen die Drohne “Perdix” entwickelt und gebaut. Sie ist lediglich ein paar Zentimeter breit und sieht einem ferngesteuerten Miniflugzeug zum verwechseln ähnlich. Hunderte dieser Drohnen werden von Kampfjets über Schlachtfeldern abgeworfen, wo sie sich zu einem Drohnenschwarm sammeln, der so schnell kreist, dass es schwer ist, ihn zu filmen.
(siehe Quelle)

Drohnen – Fliegende Soldaten

Angeblich soll die Perdix-Drohne derzeit nur zur Überwachung des Luftraumes eingesetzt werden. Doch der Schritt von Drohnen, die sich versammeln können, zu Drohnen, die im Schwarm ein Ziel angreifen, ist minimal. Ebenso der Schritt hin zu Drohnen, die selbst entscheiden, welches Ziel das “effizienteste” ist. Schlussendlich ist das nur noch eine Frage der Software. Stell dir vor, dass amerikanische Militär beschließt mit Perdix-Drohnen, eine feindliche Truppe anzugreifen. In der Nähe des Truppenlagers werden tausende Drohnen mit Sprengstoff abgeworfen, woraufhin sie einen Schwarm bilden und sich dem Feind nähern. Währenddessen analysieren sie, wo Panzer stehen, wo sich die meisten Soldaten aufhalten, wo sich also die “lukrativsten” Ziele befinden. Genau die greifen die Drohnen dann an, ohne überhaupt verstehen zu müssen, was ein Soldat ist und welchen Schaden sie mit ihrem Angriff anrichten. Einzig und allein ihr Erfolg zählt. (siehe Quelle)

Schutzlos

Die Gegner wären einem solchen Angriff schutzlos ausgeliefert. Die Drohen tauschen sich mehrmals pro Sekunde aus, viel schneller, als Menschen reagieren können. “Perdix” könnte hunderte Soldaten töten, selbst wenn einige der Drohnen selbst während des Angriffs explodieren. Den Angreifern macht es nichts aus, wenn nur wenige Drohnen zur Heimatbasis zurückkehren. Man produziert dann eben einfach wieder neue. Die Soldaten, die nie wieder zu ihrer Familie zurückkehren, kann jedoch niemand ersetzen.
(siehe Quelle)

Das klingt jetzt nicht nur sehr dramatisch, dass ist es auch. Allerdings können autonome Waffen im Krieg auch ganz anders eingesetzt werden, beispielsweise zum Schutz Unbeteiligter. Darüber sprechen wir hier nächste Woche! Hinterlass uns bis dahin doch deine Meinung zu dieser Art der Kriegsführung in den Kommentaren!

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