Dezentrale Ledger-Technologien (DLT)
“Ein dezentraler Ledger ist eine digitale Datenbank, welche von einer Gruppe von Leuten abgespeichert und in regelmäßigen Zeitblöcken auf dem gleichen Stand gehalten wird.”
Konsensus
Die Übereinstimmung darüber was passiert ist und was nicht, nennt man Konsensus. Du denkst jetzt wahrscheinlich, dass es doch ganz klar ist, dass eine Sache passiert und die andere eben nicht. Darüber entscheidest du aber nicht alleine. Geschehnisse werden immer zentral beschlossen. Regierungen, Firmen oder wichtige Personen entscheiden darüber, was passiert und was nicht.
Das fängt schon bei deiner Identität an. In deinem Reisepass bestätigt ein Land deine Identität, oder tut das nicht. Du alleine kannst das nicht entscheiden. Konsensus kreieren also nicht viele, sondern einige wenige. Bei der Konsens-Kreierung handelt es sich also um Zentralisierung.
Dezentralisierung
Das Gegenteil der Zentralisierung ist die Dezentralisierung. Beispielsweise werden Macht, Kontrolle oder Vertrauen nicht nur auf einige wenige fokussiert (Firmen, Regierungen, Einzelpersonen, etc.), sondern verteilen sich auf viele, oder sogar alle. Es ist also nie eine einzelne Person an der Macht, sondern die Teilnehmer einer Handlung entscheiden selbst darüber, was passiert und was nicht.
Genauso wie sich der Präsident einer Demokratie nicht einfach selbst zum Staatsoberhaupt ernennen kann, sondern vom Volk, also von vielen, gewählt werden muss, so kann dieses Konzept auch auf Datenspeicherung, Besitz und Kommunikation angewandt werden. Nichts geht also von einer einzigen zentralen Institution aus, sondern jeder steuert ein bisschen etwas dazu bei. Entscheidungen werden dezentralisiert beschlossen.
Was ist jetzt also ein dezentraler Ledger?
Ein “Ledger” bezeichnet eine Datenbank die Informationen enthält. Zentrale Ledger werden von zentralen Parteien geführt, die die alleinige Kontrolle über die darin enthaltenen Informationen besitzen, somit auch darüber, was gespeichert wird und was nicht. Sie sind effizient, schnell und kostengünstig, allerdings wenig vertrauenswürdig, da sie alleine über die Daten bestimmen. Ganz anders sieht das beim dezentralen Ledger aus. Kontrolliert werden die Informationen in der Datei von allen Teilnehmern einer Gemeinschaft, nicht von Firmen oder gar einer einzigen Person.
Um einen dezentralen Ledger immer auf einem einheitlichen Stand zu halten, folgt ein Update immer bestimmten Regeln. Hier kommt die Blockchain ins Spiel. Sie ist die bekannteste dezentrale Ledger-Technologie. Ein Update funktioniert wie folgt:
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In regelmäßigen Zeitblöcken (z.B. 10 Minuten, eine Stunde, ein Tag, etc.) stimmen die Teilnehmer einer Gesellschaft darüber ab, was innerhalb dieses Zeitblocks passiert ist.
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Erst, wenn sich die Mehrheit auf den neuen Dateneintrag geeinigt hat, wird dieser als neuer Informationsblock festgehalten und an den vorherigen Informationsblock der Datei angehängt.
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Der letzte Eintrag des vorherigen Blocks ist nun zugleich der erste Eintrag im neuen Block.
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Sobald alle Teilnehmer die Datei bei sich gespeichert haben wissen auch alle, welcher Konsensus kreiert wurde.
Eine Blockchain ist unveränderlich, da alle Blöcke aneinandergehängt sind. Sobald du einen Block änderst zerbricht ein Glied der Kette und die gesamte Blockchain ist kaputt. Aus diesem Grund ist es auch unmöglich einen anderen Teilnehmer zu betrügen und beispielsweise die Vergangenheit ändern.
Hast du schon von Blockchains gehört? War dir klar, welche Technologie dahinter steckt? Nächste Woche sehen wir uns die Blockchain im Detail an und werfen einen Blick auf das Problem, das sie zu lösen vermag.
Isabella Herdega
Eigentlich besteht mein Leben aus der Aneinanderreihung von Buchstaben. Ich lasse aus ihnen Wörter entstehen, füge sie zu Sätzen zusammen und erzähle damit Geschichten. Ab und an esse ich aber auch einfach gern Pizza.