Mann arbeitet am Laptop

Fortschritt – In den Ohren unserer leistungsorientierten Gesellschaft klingt das wie Musik. Egal ob es das persönliche Vorankommen an einem Projekt, neue Erkenntnisse der Medizin oder positive Neuerungen im Gesetz, wie beispielsweise die gleichgeschlechtliche Ehe, sind. Im Bezug auf die Arbeitswelt sieht das allerdings ganz anders aus. Aus dem Wort “Fortschritt” hören die meisten dann plötzlich “weniger Arbeit” heraus. Und aus “weniger Arbeit” schlussfolgern viele dann “weniger Geld.”

Weniger Arbeitsplätze müssen künftig jedoch kein wirtschaftliches Problem mehr darstellen. Viel eher können sie ein Schritt nach vorne sein. Um diesen Weg zu gehen, ist ein gesellschaftlicher Wertewandel unabdingbar.

Weniger Arbeitsplätze ≠ Weniger Geld

Es ist bestimmt kein Geheimnis mehr, dass durch die Automatisierung und Digitalisierung in Zukunft viele Tätigkeiten, die bisher von Menschen ausgeführt werden mussten, überfällig werden. Künstliche Intelligenzen, Maschinen und Roboter aller Art erledigen diese Arbeiten effektiver und kostengünstiger, als wir Menschen. Anstatt in Panik und Angst auszubrechen, könnten wir diesen Fortschritt nutzen, um unser Leistungsdenken hinter uns zu lassen und uns auf andere Kompetenzen zu konzentrieren.

Die Sache mit dem Geld

Wenn es dem Staat gelingt, mithilfe der Digitalisierung sehr viele Arbeitsplätze kostengünstiger durch Maschinen ersetzen zu lassen, hat er auch das Geld für ein bedingungsloses Grundeinkommen. In einer automatisierten Welt gilt dann die Gleichung Arbeit=Geld nicht mehr, bzw. wurde sich das Verhältnis von Arbeit zu Geld verändern.

Ein Leben ohne Arbeit

Die Realisierung eines bedingungslosen Grundeinkommen, birgt vor allem ein ganz großes Problem: Die Sinnkrise. “Arbeit” heißt für viele nämlich nicht nur ein sicheres Einkommen, sondern gibt ihnen auch das Gefühl, gebraucht zu werden und etwas zu leisten. Bricht dieser Lebensbereich plötzlich weg, legt sich der Schatten des Versagens über ihr Dasein. Wie gestalten wir unser Leben, wenn Arbeit und Leistung, in unserem heutigen Verständnis, kein Rolle mehr spielen?

Wertewandel

Statt unsere Energie darauf zu verschwenden, uns einem unaufhaltsamen Fortschritt in den Weg zu stellen, könnten wir sie nutzen, um uns Gedanken über Werte und Kompetenzen zu machen, die keine Maschine ersetzen kann. Soziale und emotionale Kompetenzen, wie Empathie und Selbstreflexion, aber auch Kreativität und ethisches Reflexionsvermögen sind immer noch uns Menschen vorbehalten. Es wird Zeit zu erkennen, dass wir Glück und einen Sinn im Leben, auch ohne Leistungsdenken finden können.

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