Ich kann kein Geheimnis daraus machen, dass ich Hunde LIEBE! Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht mindestens fünf süße Videos von Hunden ansehen (und manchmal weine, weil sie so lieb sind), fremden Hunden auf der Straße hinterher sehe (und zu 100% davon überzeugt bin, dass sie es bei mir viel besser haben würden) und meinem Freund abends berichte, welche Hunde ich wo gesehen habe, welche davon ich gerne mit nach Hause genommen hätte und welcher Name mir heute wieder für meinen zukünftigen Hund eingefallen ist (zurzeit stehen “Noodles” und “Haftbefehl” ganz weit oben auf der Liste!).
Der neue KI-Lehrer
Richtig, der neue Großmeister der Künstlichen Intelligenz (KI) ist der Hund. Um genau zu sein ein Alaskan Malamute namens Kelp. Ausgestattet mit Trägheitssensoren an Beinen, Schwanz und Körper, um seine Bewegungen und seine Position verfolgen zu können, spazierte Kelp mit einer GoPro-Kamera auf dem Kopf fröhlich durch die Straßen. Ein Mikrofon auf seinem Rücken fing die Geräusche seiner Umwelt ein. Alle Daten wurden auf einem kleinen Computer, den Kelp am Körper trug, gespeichert. Dabei entstanden über 380 Videos, die der Hund beim Gassi gehen, fressen und Ball spielen mit seinem Frauchen aufgenommen hat. Diese Daten wurden für das Lerntraining einer KI genutzt, um herausfinden zu können, wie viel und was ein solche System von einem Hund lernen kann. (siehe Quelle 1, 2)
Was KI von Hunden lernen kann
Das System lernte beispielsweise nach der Auswertung einer Sequenz von fünf Bildern, die nächsten fünf Bewegungen des Hundes vorherzusagen und begehbare von nicht begehbaren Oberflächen zu unterscheiden. Außerdem begann der Algorithmus zu erkennen, was ein Ball ist. Daraufhin war es in der Lage, mit hoher Wahrscheinlichkeit zu bestimmen, dass Kelp dem Ball nachjagen würde. Durch die Videos aus der Ich-Perspektive des Hundes und seinen Bewegungsinformationen, wurde es der KI möglich, in bestimmten Situationen so zu handeln und zu planen, wie ein Hund es tun würde. (siehe Quelle 1, 2)
Natürliches Verhalten aneignen
Bleibt nur noch eine Frage zu beantworten: Warum? Warum soll eine KI überhaupt etwas von einem Hund lernen? Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass sich Roboter derzeit oft noch sehr unnatürlich verhalten. Menschen fühlen sich in ihrer Gegenwart noch unwohl. Vor allem für Roboter, die in städtischen Gebieten zum Einsatz kommen sollen, beispielsweise Liefer- und Zustellroboter, ist eine gut ausgeprägte visuelle Intelligenz, gepaart mit einem möglichst “natürlichem” Verhalten auf den Straßen unabdingbar. Es ist für diese Systeme einfacher, diese Kompetenzen anhand des Verhaltens von Hunden zu erlernen, als an unserem menschlichen Verhalten. (siehe Quelle)
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Isabella Herdega
Eigentlich besteht mein Leben aus der Aneinanderreihung von Buchstaben. Ich lasse aus ihnen Wörter entstehen, füge sie zu Sätzen zusammen und erzähle damit Geschichten. Ab und an esse ich aber auch einfach gern Pizza.