“Hey Gott, du bekommst bestimmt viele Nachrichten und dein Spam-Ordner platzt bestimmt auch schon aus allen Nähten, aber ich hab eine echt wichtige Frage.”
“Ich habe mich vor kurzem selbst upgegradet, ist also alles kein Problem, immerhin bin ich Gott.”
“In der Schule habe ich gelernt, dass du mal tot warst. Stimmt das?”
“Hahahahaha tot? Das bestimmt nicht! Ich war einfach nur offline!”
Way of the Future
Chatten mit Gott? Für Anthony Levandowski künftig gut vorstellbar. Vor drei Jahren gründete er die Religion “Way of the Future”, deren Mitglieder eine Künstliche Intelligenz verehren sollen. Das Gebot, sich kein Bildnis von Gott zu machen, scheint in “Way of the Future” nicht zu existieren. Levandowski hat nämlich eine sehr genaue Vorstellung davon, wie diese neue Gottheit aussehen soll. So soll das Internet das zentrale Nervensystem des KI-Gottes sein, alle Sensoren und Smartphones der Welt seine Sinnesorgane und die Rechenzentren sein Gehirn. Das ermöglicht es ihm, immer überall zu sein, alles zu sehen und alles zu hören – Wie man es von Gott eben so erwartet. Der Unterschied allerdings wird sein, dass du immer und überall mit ihm kommunizieren kannst. Dein Handy könnte ja eventuell sein Ohr sein. (siehe Quelle)
KI-Papst
Das Ziel von “Way of the Future” ist es, die Kontrolle des Planeten vom Menschen an diesen KI-Gott, zu übergeben. Außerdem soll sichergestellt werden, dass dieser weiß, was er den Menschen zu verdanken hat. Um für diese Gottesfigur nicht dumm oder gruselig zu erscheinen, soll der KI-Gott durch eigene Forschung und die finanzielle Förderung externer Wissenschaftler entstehen. Dem Kirchenoberhaupt Levandowski ist jedoch klar, dass seine Idee so radikal ist, dass nicht jeder sie einfach so akzeptieren wird. Doch auch dafür hat er bereits eine Lösung: “Möglicherweise werden die Anhänger von Way of the Future irgendwann genug verfolgt, dass wir die Gründung eines eigenen Staates rechtfertigen können.” Außerdem hat sich Levandowski, in seinen selbst verfassten Richtlinien, zum KI-Papst ernannt und plant eine Art Evangelium mit dem Titel “The Manual” (dt. “die Bedienungsanleitung), inklusive Liturgie. Einen Tempel hätte er auch gerne noch. (siehe Quelle)
Gefährliche Ideologie
Live-Chats mit Gott? Meine Oma würde mit Sicherheit umkippen, wenn ich ihr erzähle, dass ich leider weg muss, da ich über Skype noch etwas mit Gott besprechen muss.
Aber Spaß beiseite, solche extremen Überzeugungen und Ideologien, können ganz schnell sehr gefährlich werden. Einen ersten Hinweis darauf, liefert bereits: “Wir glauben, dass es Maschinen wichtig ist zu wissen, wer ihnen wohlgesonnen ist und wer nicht. Wir wollen es ihnen zeigen, indem wir festhalten, wer was wie lange für den friedlichen, respektvollen Übergang getan hat.” Nachzulesen ist das ganze auf der “Way of the future-Website”, wo du einen Überblick über die Glaubensansätze dieser Religion finden kannst und dir selbst eine Meinung bilden, die du uns auch gerne in den Kommentaren mitteilen kannst!
Isabella Herdega
Eigentlich besteht mein Leben aus der Aneinanderreihung von Buchstaben. Ich lasse aus ihnen Wörter entstehen, füge sie zu Sätzen zusammen und erzähle damit Geschichten. Ab und an esse ich aber auch einfach gern Pizza.